Beretta tat seine ersten Schritte im Jahr 1948. In dieser Nachkriegsepoche ist Mailand das Epizentrum eines Italiens, das wieder schnell auf die Beine kommen will. Wie viele zieht es den aus Brianza stammenden Pierino Beretta in die Hauptstadt, denn dort gibt es Arbeit. Eingezogen in die Via Cola di Rienzo 51 kauft er gemeinsam mit seinem Schwager eine Produktionsmaschine für Drahtseile. Zwei Personen mit Erfahrung im Handel und Gastgewerbe treffen auf die Welt der Mechanik. Vielleicht ist dies der Grund für die große Innovationsbereitschaft. Jedoch besitzen sie wenig Erfahrung und die Produktion gestaltet sich kompliziert. Zur Überraschung entwickelt sich der 14‑jährige Giulio, der zweite Sohn von Pierino, zu einem unternehmerisch talentierten jungen Mann, den die Mechanik begeistert. Er leistet den entscheidenden Beitrag, denn dank seines Interesses kann der Vater im Direktverkauf Seile vertreiben. Schnell entwickelt sich die Tätigkeit weiter. Hergestellt werden jetzt komplette Bowdenzüge für Fahrradbremsen und zur Steuerung von Mopeds. Der Weg ist vorgezeichnet. Das Unternehmen Beretta stellt Bowdenzüge und flexible Lastübertragungsmittel her.
In den nachfolgenden Jahren übernimmt Giulio in Kooperation mit seinem Bruder Michele unter dem Namen „Fratelli Beretta“ die Entwicklung des Unternehmens. Die Brüder bauen ihr Haus in Bollate und richten dort eine Werkstatt zur Erweiterung der Produktion ein. Es sind Boomjahre, die neue Statussymbole hervorbringen – Motorräder. Tatsächlich bilden Moped- und Fahrradersatzteile jetzt das Hauptgeschäft des Unternehmens. Während der nächsten zwanzig Jahre steigen die Kunden- und Verkaufszahlen stetig. Inzwischen wird das Unternehmen allein von Giulio geführt, da Michele ein anderes Unternehmen gegründet hat. Es wächst in dieser Zeit proportional und verändert sich vom Familienunternehmen zum Industrieunternehmen. Durch das Produktionswachstum getrieben, führt Giulio eine weitere Expansion durch. Die Fabrik zieht gemäß der ursprünglichen Idee von „Heim und Werkstatt“ an einen neuen Standort in Mailand um, in die Via Vignati, im emsigen Viertel Affori.
Die 90er Jahre beginnen mit dem Eintritt von Ambrogio und Silvana in das Unternehmen; die Kinder von Giulio, beiden diplomiert, sind bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Und diese Herausforderungen kommen schneller als erwartet. Der Fahrradbereich, der für viele Jahre eine Garantie für gute Umsätze war, verschwindet aus dem Angebot des großflächigen Einzelhandels und wird von neuen Konsumgütern und erschwinglichen Technikprodukten ersetzt. Erneut ist das Unternehmen Beretta gezwungen, obwohl gerade aus Mailand ins Werk von Muggiò umgezogen, neue Geschäftsfelder zu akquirieren und seine Produkte an neue Kundenkreise anzupassen. Die Neubelebung des Unternehmens gelingt durch die Orientierung in Richtung Osten, wo Beretta einen chinesischen Produktionspartner findet. Und ein Teil der „Fabrik der Welt“ zu sein, bedeutet, zu lernen, voranzuschreiten und sich für eine neue Phase zu rüsten.
Auf der Suche nach Wachstum stellt Beretta Kontakt zum anspruchsvollsten Industriesektor, der Automobilbranche her, die auch bald zum Rückgrat des Unternehmens wird. Jedoch sind dafür auch große Herausforderungen zu bewältigen: hohe Stückzahlen, maximale Produktionseffizienz, die Fähigkeit, Produkte zu entwickeln, hohe Qualitätsstandards und eine perfekte Lieferkette. Das Unternehmen wächst, assimiliert die Veränderung und wird in Europa bekannt. In der zweiten Hälfte des ersten Jahrzehnts werden die Märkte jedoch von der schweren Finanzkrise getroffen. Sie beginnt in den Vereinigten Staaten und wirkt sich schnell auf die gesamte Welt und damit auf alle Produktionsbereiche aus. Es ist ein schwieriger Moment, in dem die Lehre von Giulio Beretta hilft: „Die, die gut arbeiten, können kaum etwas falsch machen.“ Zwar leidet das Unternehmen in dieser Zeit, jedoch widersteht es dem Druck, bleibt in engem Kundenkontakt und stellt sich auf die Probe. Es reift der Gedanke, die Produktion wieder aufzugreifen. Zusätzlich zu dem kleinen italienischen Werk, das nie aufgegeben wurde, da die Produktion das Herzstück des Unternehmens ist, und dem chinesischen Partner beginnt die Suche nach einem Werk, das wettbewerbsfähiger als das italienische ist und näher als das chinesische ist. Im Jahr 2009 bietet sich eine Investitionsgelegenheit in ein solches tunesisches Werk, das sowohl die notwendige Qualität als auch Time-to-Market garantiert. Durch diese Initiative und vor allem durch die fast gleichzeitige Akquisition fünf großer Automobilkunden lässt Beretta die Schwierigkeiten hinter sich.
Beretta ist heute bei der Konzeption und Herstellung von Bowdenzügen ein führendes Unternehmen. Ausgehend von Giulios Leidenschaft für Mechanik, der noch selbst Produktionsmaschinen baute, hat sich Beretta zu einem internationalen Unternehmen entwickelt, das branchenübergreifende Fähigkeiten erworben hat, ohne jemals seine ursprüngliche DNA zu verlieren. Und es hat gelernt, alle Wachstumschancen zu nutzen; so geschah im Beleuchtungssektor, dem jüngsten Betätigungsfeld Berettas. Diese Branche besitzt ein enormes Potenzial, ist mit der Welt des Designs verbunden und bildet daher den idealen Habitat für ein italienisches Unternehmen. Die Messe Light + Building in Frankfurt im Frühjahr 2018 stellte diesbezüglich einen echten Richtungswechsel dar. Der Beretta-Stand präsentierte hier zum ersten Mal das neue Unternehmensbild und weckte damit das Interesse zahlreicher internationaler Hersteller von Beleuchtungstechnik. Die Geschichte geht weiter. Denn „die, die gut arbeiten, können kaum etwas falsch machen.“
Das Unternehmen Beretta liefert seine Kabel an unterschiedlichste Branchen, insbesondere in die Automobilsparte, in der wir hohe Stückzahlen umsetzen und uns an exzellenten Qualitätsstandards messen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir passgenaue Lösungen; wir garantieren dabei für Leistungsfähigkeit und pünktliche Lieferzeiten.